AMMANN ASPHALTANLAGE SETZT NEUE MASSSTÄBE BEI DER VERWENDUNG VON RECYCLING-ASPHALT
PRESSEMITTEILUNG DER AMMANN GRUPPE
MISCHGUT, DAS ZU 99 PROZENT AUS RECYCELTEM MATERIAL BESTEHT
QUEENSLAND, Australien – Mit einer Ammann Asphaltmischanlage wurde kürzlich eine Mischung hergestellt, die zu 99 Prozent aus recycelten Materialien bestand – darunter auch Toner aus Druckerpatronen, Reifen und Glas.
„Es war das erste Mal, dass eine Asphaltmischung mit einem so hohen Anteil an recycelten Verbrauchsmaterialien hergestellt wurde“, erklärt Dante Cremasco von Downer, dem australischen Unternehmen, das den Asphalt produziert hat. „Der ungewöhnlich hohe Recycling-Anteil wurde durch die Verwendung von Abfallstoffen erreicht, die normalerweise auf Deponien gelagert oder zur Bodenauffüllung verwendet werden“, erklärt er.
Zudem war das Endprodukt bemerkenswert. „Das Mischgut zeichnet sich tatsächlich durch bessere Eigenschaften als herkömmliche Mischungen aus“, schwärmt Cremasco.
Im Rahmen einer Vorführung am Vorzeigestandort Bayswater in Victoria stellte Downer die Mischung her und brachte sie auch ein. Dabei wurde auch Recycling-Asphalt (RA) verarbeitet. In Bayswater steht eine Ammann Anlage mit Universal High Recycling Technologie, in der das Mischgut produziert wurde.
Die Vorführung erfolgte mit Unterstützung der Stadtverwaltung von Boroondara – einem Kunden von Downer.
„Wenn wir zeigen können, dass die Herstellung eines hochwertigen Asphalts mit 99 Prozent Recycling-Anteil möglich ist, dann müssten wir auch in der Lage sein, den 75- bis 80-prozentigen RA-Anteil routinemässig zu vermarkten“, fährt Cremasco fort. Das Unternehmen hofft, dass künftig höhere Recycling-Anteile in den Projektausschreibungen festgelegt werden. Die derzeitige Praxis in Australien schliesst 30 bis 40 Prozent erneuerbarer Materialien ein, wobei es nur einige wenige Anlagen gibt, die einen höheren RA-Anteil verarbeiten können.
Bei der Vorführung produzierte Downer im Beisein einer Vielzahl von Regierungsbeamten 25 Tonnen Asphalt. Das Mischgut wurde für eine zweispurige Zugangsstrasse zu den Sportanlagen der Stadt Boroondara verwendet.
„Mischungen, die beinahe ausschliesslich aus RAP bestehen, wurden schon früher hergestellt“, erklärt Cremasco. Das Aussergewöhnliche an dieser speziellen Mischung war die Verwendung von recycelten Verbrauchsmaterialen. Dazu gehörten unter anderem zerriebene Reifen und Toner aus Druckerpatronen, die als Polymer dienten. Ausserdem zerstossenes Glas, das den Sand ersetzte. Der RA-Anteil der Mischung betrug zirka 75 Prozent. Das einzige nicht recycelte Material in der Mischung war 1 Prozent Bindemittel.
Von Downer durchgeführte Untersuchungen belegen, dass die Verwendung von Recycling-Material die Asphaltqualität verbessert. So berichtet Downer:
- eine 30-prozentige Steigerung der Deformationsfestigkeit, wodurch das Produkt länger vor Schäden durch den Schwerlastverkehr geschützt ist;
- eine 16-prozentige Erhöhung der Steifigkeit, was die Tragfähigkeit gegenüber dem Schwerlastverkehr steigert. Das bedeutet wiederum, dass eine dünnere Schicht aufgetragen werden kann, was die Emissionswerte verringert;
- bessere Haltbarkeit und Beständigkeit gegen Ermüdungsrissbildung dank innovativem Produktdesign.
Cremasco berichtet weiter, dass das Einbauteam problemlos mit der Mischung gearbeitet hat und keine besonderen Massnahmen erforderlich waren. „Der Asphalt ist einfach einzubauen“, sagt er. „Die Mischung selbst wies eine gute Matrix auf“.
Während Downer das Werk in Bayswater als eines der modernsten weltweit beschreibt, wurden an der Ammann Universal HRT keine besonderen Anpassungen vorgenommen. Schlüsselelemente des Verfahrens sind die RA-Silos über dem Zwangsmischer und der zweiwellige, parallele RA-Antrieb. „Die Anlage wurde so konstruiert, dass ausser RA auch andere Recycling-Materialien verwendet werden können“, erläutert Cremasco.
Downer kaufte die Ammann Universal HRT vor etwa zwei Jahren wegen ihres geringen Brennstoffverbrauchs und der Fähigkeit, einen 80-prozentigen RA-Anteil zu verarbeiten.
Ammann hat eng mit dem Downer Team zusammengearbeitet, um dieses Projekt in die Realität umzusetzen.
„Unsere Beziehung zu Downer ist partnerschaftlich. Wir arbeiten eng zusammen, um noch bessere Anlagen zu planen und zu bauen, mit denen effizientere und nachhaltigere Produkte hergestellt werden können“, führt Paul Vandersluis, Managing Director von Ammann Australien, aus. „Diese enge Beziehung hat es uns ermöglicht, immer wieder neue Massstäbe in der Branche zu setzen“.
„Das hat nicht nur Auswirkungen auf den Umweltschutz“, berichtet Cremasco. „Die Kostensenkung ist ein weiterer Anreiz“, erklärt er. „Unser internes Ziel ist es, Kosten zu sparen. Wenn wir dann in die Vollproduktion übergehen, können wir diese Einsparungen an die Kunden weitergeben.“
In Anbetracht der Grösse des Unternehmens kann das beträchtliche Auswirkungen haben. Downer stellt mit seinen gut 30 Anlagen pro Jahr etwa 2,5 Millionen Tonnen Asphalt her.
„Heutzutage schränken die Regierungsbehörden ihre Ausgaben immer stärker ein und gleichzeitig steigen die Erwartungen der Kunden“, so Cremasco. „Diese Asphaltmischung steigert die Leistung, reduziert die Kosten und geht nachhaltig mit den Rohstoffen um. Sie erfüllt nicht nur die Anforderungen der Regierung, sondern auch die der Öffentlichkeit.“
“These days there are spending restraints from government authorities while consumer expectations are always rising,” Cremasco said. “This mix improves performance, reduces costs and preserves raw materials. It meets the needs of the government and the public.”
ÜBER AMMANN
Ammann ist ein in sechster Generation geführtes Familienunternehmen, das an neun Standorten in Europa, China, Indien und Brasilien Asphalt- und Betonmischanlagen, Verdichter und Fertiger herstellt. Die Kernkompetenzen liegen in den Bereichen Strassenbau und Verkehrsinfrastruktur.