Ammann Walzenzüge kommen am Standort VINCI INFRASTRUKTUR DEUTSCHLAND in Stuttgart zum Einsatz
Die Ammann-Walzenzüge ARS 200 und ARS 220 mit dem intelligenten Verdichtungssystem ACEforce, und dem angeschlossenen Datenerfassungssystem der Marke Q Point werden auf der Neubaustrecke der ICE Trasse zwischen Stuttgart und Ulm eingesetzt. Der Auftrag wurde an die in Kemnat bei Stuttgart ansässige Tochtergesellschaft von Vinci Construction Terrassement vergeben.
Die Deutsche Bahn hat Vinci Infrastruktur Deutschland mit dem Bau des Loses 1,4 der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen dem Flughafen Stuttgart und der Stadt Wendlingen beauftragt. Der Bauabschnitt beinhaltet Erdarbeiten für die ICE Trasse mit einer Länge von 5,4 km sowie 7,5 km Nebenstraßen und ist über einen Zeitraum von 24 Monate geplant. Für dieses Projekt kommen Walzenzüge aus dem Hause Ammann zum Einsatz: Der Ammann Walzenzug ARS 200 HX mit Glattbandage und der ARS 220 HX mit Schaffußbandage. Beide Maschinen sind ausgestattet mit der ACEfore –Technologie, einer innovativen Lösung zur Verdichtungskontrolle. Darüber hinaus wurden die Maschinen mit dem angeschlossenen Datenerfassungssystem in Partnerschaft mit der Marke Q Point ausgestattet.
Die Walzenzüge der ARS-Baureihe werden auf Baustellen eingesetzt, auf denen optimale Verdichtungsleistung gefordert ist, wie z.B. Bahnstrecken und Flughafenbereiche mit hochbeanspruchten Tragschichten. Der vollhydrostatische Antrieb sorgt für mehr Leistung auf kohäsiven, unebenen oder geneigten Oberflächen. Um optimale Verdichtungsleistungen zu erzielen, kombinieren die ARS-Walzenzüge das Ammann Intelligent Traction System (ATC). Alle drei Antriebe werden optimal gesteuert und Schlupf verhindert. Innovative Amplituden- und Vibrationssysteme sowie ein hohes Gewicht von 20t bzw. 22t garantieren effiziente Verdichtung. Die verstärken Antriebe der HX-Version dieser Baureihe ist ideal für Baustellen auf denen hohe Steigfähigkeit gefordert ist.
Dank dem innovativen ACEforce System und dem Telematiksystem von Q Point haben sich die Walzenzüge der ARS Baureihe auf der Baustelle von Vinci hervorragend bewährt und ermöglichen eine lückenlose Rückverfolgbarkeit der durchgeführten Arbeiten. „Die Stärke dieser Maschinen mit der integrierten, flächendeckenden Verdichtungsdokumentation liegt in der innovativen Technologie. Die Synergie dieser Technologie und die leitungsstarken ARS Walzenzüge steigern die Produktivität nachhaltig. „, sagt Frédéric Hoeffel, Key Account Manager bei Ammann.
Die Kombination dieser beiden Systeme liefert beeindruckende Ergebnisse. Die ACEforce Ammann-Technologie in Kombination mit der GPS-Technologie macht es sehr einfach, verdichtete Bereiche zu identifizieren. Die Überwachung des Verdichtungsprozesses wird dadurch erleichtert und ist eine Hilfe für den Fahrer. Alle Walzübergänge werden direkt auf einem Display mit Farbcodes angezeigt. Nach Erreichen der geforderten Werte kann der Bediener in einen anderen Bereich der Baustelle fahren. Somit spart er unnötige Überfahrten, spart Zeit und Kraftstoff und steigert die Produktivität. Dieses System ermöglicht es auch, eine vollständige GPS-Kartierung der gesammelten Informationen zu liefern.
Die wichtigsten Argumente von Vinci waren maßgeblich die innovative Technologie der ARS Baureihe von Ammann und das kostensparende Verdichtungssystem mit Dokumentation. Alle relevanten Werte wie Anzahl der Überfahrten, Positionsdaten, Fahrgeschwindigkeit, Steifigkeitswerte der verdichteten Fläche können erfasst werden, egal ob Glattbandage oder Schaffußwalzenzug. Die auf dem Display angezeigten Daten können in Echtzeit auf einen zentralen Rechner übertragen werden. Der Bauleiter kann den gesamten Verdichtungsprozess überwachen und dokumentieren. Darüber hinaus kann er nach Bedarf dem Fahrer Informationen zur Tragfähigkeit des Untergrundes oder direkt Anweisungen geben und den Verdichtungsprozess optimieren. Alle erfassten Daten können für tägliche oder periodische Auswertungen verwendet werden. Die Daten können nach Bedarf zur weiteren Verwendung wie z.B. Arbeitsberichte, oder als Nachweis beim Auftraggeber verwendet werden.
„Die Maschinen sind in der Plug-and-Play-Konfiguration angekommen. Das gesamte innovative System wurde so konzipiert, dass der Fahrer nur die Hardware an der Maschine befestigen und verbinden muss. Das System aktiviert dann automatisch die bei der Erstinstallation gespeicherten Maschinendaten. Das Team auf der Baustelle muss keine weitere Konfiguration vornehmen und die Arbeit kann beginnen. Bedien- und Konfigurationsfehler sind ausgeschlossen.“, erklärt Kuno Kaufmann, Leiter digitale Produkte bei Q Point. Damit konnten die Teams von Vinci vom Zeitpunkt der Lieferung an mit einem realen Testfeld unter den wachsamen Augen der Deutschen Bahn starten.
Mit Beginn der Arbeiten wurde von der Deutschen Bahn ein Testfeld angelegt und markiert. Vom Testfeld wurden Bodenproben entnommen und analysiert. Aus der Bodenanalyse ergibt sich eine Rezeptur welches Bindemittel in welchem Mischverhältnis mit dem Boden geeignet ist, um die geforderten Steifigkeitswerte zu garantieren. Das Testfeld wurde mit dem vorbestimmten Bindemittel abgestreut und anschließend durch fräsen mit dem anstehenden Boden gemischt und ein ebenflächiges Planum hergestellt.
Zur Verdichtung des verbesserten Bodens wurde nun die ARS 220 mit Schaffußbandage mit großer Amplitude und einer Geschwindigkeit von 2 bis 2,5 km/h in eingesetzt. Die Zunahme der Steifigkeit konnte der Fahrer durch das intelligente Verdichtungssystem ACEforce direkt auf dem Display ablesen. Zusätzlich werden Walzspuren auf dem Display angezeigt. Die angezeigten Werte und Walzspuren werden in Echtzeit auf einen stationären Rechner von Vinci Infrastruktur Deutschland übertragen. Mit diesem Verfahren wurde eine homogene Tragfähigkeit der gesamten Testfläche mit den durch die Deutsche Bahn geforderten Werten in kürzester Zeit garantiert. Abschließend wurde mit einem Grader das Planum nachgearbeitet und mit dem Ammann Walzenzug ARS 200 mit Glattbandage verdichtet. Zur Qualitätssicherung wurden nochmals Bodenproben entnommen und in einem Labor analysiert.
Die Deutsche Bahn hat in diesem Jahr eine Vielzahl von Projekten zur Denaturierung und Modernisierung des Eisenbahnknotens Stuttgart gestartet. Dieser Auftrag ist Teil eines der größten laufenden Projekte in Deutschland. Die Baustelle wird auch dazu beitragen, die Voraussetzungen für die zukünftige Hochgeschwindigkeitsstrecke „Magistrale Européenne“ zu schaffen, die Paris und Budapest verbinden wird.