Komplexere Maschinen, die noch einfacher zu bedienen sind
Was hält die Zukunft parat? Komplexere Maschinen, die noch einfacher zu bedienen sind
Ein Blick auf das Sortiment eines Ammann-Vertragshändlers oder Baumaschinen-mietparks genügt, um die Vorliebe der Kunden für leichte Geräte zu konstatieren.
Ganz anders gelagert ist jedoch die Aufgabe der Produktentwickler: Sie müssen heute bereits abschätzen, was die Kunden in zehn Jahren als unerlässlich erachten.
«Die Aufgabe meines Teams besteht darin, zehn Jahre in die Zukunft zu blicken», erklärt Bartosz Kozik, Director of Global Product Strategy for Machines von Ammann. «Neue Produkte müssen dem Industriestandard weit genug voraus sein, damit sie auch in zehn Jahren noch relevant sind und dem Kunden einen Mehrwert verschaffen.»
Um künftige Anforderungen vorwegzunehmen, nutzt das kommerzielle Produktmanagement-Team Kundendaten, Forschungsergebnisse, Branchenkenntnisse und Kreativität. Ohne Details zu verraten, gibt uns Kozik Einblicke in künftige Trends.
Seine Prognose: Das Innenleben der leichten Maschinen wird komplexer, die Bedienung dagegen einfacher und selbsterklärend.
«Die Kunden verlangen immer mehr Produktivität», weiss Kozik zu berichten. «Diese Forderung lässt sich am besten durch neue Technologien erfüllen.»
Die fortschrittliche Technik muss jedoch unauffällig arbeiten und intuitiv anzuwenden sein, damit auch unerfahrene Bediener deren Vorteile voll und ganz ausschöpfen können.
«Nur weil sie einfach zu bedienen sind, handelt es sich nicht um einfache Maschinen», führt Kozik weiter aus. «Eine ausgefeilte Software arbeitet im Hintergrund, damit die Bemühungen des Anwenders von Erfolg gekrönt sind. Die Maschine an sich ist sehr komplex, braucht aber keinen hoch qualifizierten Bediener, um effizient zu arbeiten.»
So sind die Grabenwalzen von Ammann jetzt zum Beispiel mit ACE-Systemen ausgestattet. (ACE steht für Ammann Compaction Expert, das urheberrechtlich geschützte, intelligente Verdichtungssystem von Ammann). Das ACE-System ist zwar intern recht kompliziert, aber der Bediener muss lediglich die Bedeutung der Leuchtanzeigen interpretieren. Grün bedeutet, dass die Verdichtung abgeschlossen ist, rot heisst, dass der Untergrund noch nicht ausreichend verdichtet ist.
«Die Software ist nicht einfach zu schreiben», wie Kozik erläutert. «Das System ist komplex, aber der Bediener sieht nur ein paar LEDs, die grün oder rot blinken. Er kann den Bodentyp oder dessen Zustand nicht erkennen. Er kann nicht beurteilen, ob ein ausreichender Verdichtungsgrad erreicht wurde. Er sieht nur die Lichter – leuchten sie rot oder grün? Die Maschine nimmt dagegen alle Berechnungen selbsttätig vor.»
Weitere Alleinstellungsmerkmale
Neben der barrierefreien Technologie hält Kozik die Faktoren Antriebstechnik und Sicherheit für weitere Unterscheidungsmerkmale der Zukunft.
«Wir befassen uns mit neuen Antriebssystemen», gibt er preis. «Maschinen werden zunehmend auch in Innenräumen eingesetzt. Die Umstellung geht weit über Elektroantriebe hinaus, aber mehr kann ich dazu momentan noch nicht verraten. Es gibt viele Antriebsmöglichkeiten, die kein Benzin oder Diesel brauchen.»
Die Verbesserungen in puncto Sicherheit befassen sich vor allem mit verstärkt genutzten Automationsanwendungen. «Maschinen müssen anhalten, wenn sie auf ein Hindernis treffen, es umfahren oder sich sogar selbst abschalten, wenn es ein Problem gibt», sagt Kozik. «Wenn Störungen vorliegen, muss die Maschine das dem Bediener mitteilen.»
Wertschöpfung
Manche Kundenanforderungen ändern sich nie. Deshalb setzt sich Ammann kontinuierlich für die Optimierung der Gesamtbetriebskosten und die Schaffung von Mehrwert für den Kunden ein. «Unsere Maschinen müssen produktiv arbeiten, leicht zu bedienen und sicher sein – und sie sollten möglichst nie kaputt gehen», schmunzelt Kozik.
Vermeintlich geringfügige Designänderungen können mitunter grosse Wirkung zeigen. So können beispielsweise die leichten Maschinen von Ammann bequem von allen Seiten angehoben und bedient werden. Das bedeutet eine geringere Belastung für Maschinen und Bediener. Integrierte Lösungen, wie Klappräder, bieten ähnliche Vorteile.
«Produktionssteigernde Lösungen, wie das Dreiwellensystem, erhöhen die Steigfähigkeit, verdichten effizient und die Maschine auf weichen Untergründen nicht so tief einsinken», erläutert Kozik. «Die leichten Maschinen von Ammann arbeiten mit zwei Amplituden, sodass sie in unterschiedlichen Anwendungsbereichen überzeugen. Ohne dieses System würde man zwei Maschinen anstelle von einer benötigen.»
Alle diese Produktmerkmale sind vorteilhafte Verbesserungen. «Das ist es, was Kunden immer erhalten und auch immer verlangen: Wertschöpfung», erklärt Kozik abschliessend.
Die Rolle des Kundendienstes
Produktentwicklung umfasst mehr als nur Maschinen. «Wir sorgen für eine bessere Unterstützung nach dem Verkauf», fährt Kozik fort. «Die Eigentümer fordern nicht nur eine einfache Bedienung. Sie möchten auch möglichst wenig Komplikationen. Punkt.»
So wurde ServiceLink, ein digitales Flottenmanagementsystem, entwickelt, weil sich die Kunden einen mühelosen Zugriff auf ihre Maschinendaten wünschten.
«Serviceinformationen werden automatisch auf das Mobiltelefon von Baustellenmitarbeitern oder auf einen Computer im Büro übertragen», erklärt Kozik. «Man muss sich also nicht mehr physisch mit der Maschine verbinden. ServiceLink loggt sich digital ein und kommuniziert per Remote-Verbindung von überall und mit unterschiedlichen Geräten – ganz gleich, wo Sie sich befinden.»
Das System ist perfekt für Mietparks, denn damit lässt sich auch der Ladezustand der Batterie überwachen. «Bevor Sie eine Maschine zur Baustelle bringen, können Sie sich vergewissern, dass die Batterie voll aufgeladen ist. Das Gleiche gilt für Baumaschinenverleiher, bevor sie die Maschine an den Kunden übergeben.
Zum Glück haben wir bei Ammann ein sehr vielseitiges Team von Ingenieuren. Einige kommen direkt von der Universität und sind voller neuer, zukunftsorientierter Ideen. Andere wiederum arbeiten schon seit Jahrzehnten bei uns und sorgen mit ihrer Erfahrung dafür, dass bewährte Lösungen auch weiterhin funktionieren», schliesst Kozik. «Diese grossartige Mischung ist unser Schlüssel zum Erfolg.»